Wurftechnik

(von DI Otfried Derschmidt; Juli 2014)

 

Backhand (Rückhand - Wurf)


So wie im Ultimate Frisbee ist auch beim Disc Golf der "Backhand" der dominierende Wurf. Mit diesem Wurf sind üblicherweise die weitesten Distanzen möglich.


Der richtige Griff:

Die Scheibenaußenkante in die Hand entlang der Linie wie in Abb. 1 eingezeichnet legen - Zugreifen (Daumen oben, restliche Finger unten, Abb.2 u. Abb.3). Der äußere Scheibenrand sollte deutlichen Kontakt mit der Hand-Innenfläche haben.

 

- Für lange Distanzen (Abb.3): kleinen Finger durchgedrückt an den Innenrand der Scheibe anlegen, Ring- u. Mittelfinger eng an den kleinen Finger anlegen, Mittel- bis kleine Finger orientieren sich schräg nach hinten.

Zeigefinger separat einhängen, Daumen nicht zu nah an den Scheibenrand (Abb.2).

- Für kürzere Distanzen (Griff siehe Abb.4): der Zeigefinger kann auf oder unter den äußeren Rand gelegt werden.

 

Lange Distanzen werfen:

(die Bilderserie beginnt von rechts!)

Schritt 1 (Abb.5):

  • Breitbeinige, sportliche Grundstellung.
  • Beide Füße auf einer Linie in Wurfrichtung (seitliche Körperstellung)
  • Die Schulter der Wurfhand zeigt in Wurfrichtung
  • Lockere Armhaltung (leichter Bogen im gesamten Arm inkl. Handgelenk), Scheibe nahe am Körper halten
  • Blick nach vorne (die geplante Wurfbahn visualisieren)

Schritt 2 (Abb.6):

  • Scheibe nahe am Körper vorbei in einer geraden Linie nach hinten führen. Dabei den Oberkörper, den Kopf und die Hüfte nach hinten drehen.
  • Körperschwerpunkt leicht nach hinten führen, den hinteren Fuß belasten, den vorderen Fuß entlasten (kann angehoben werden).
  • Nase mind. 90° zur Wurfrichtung, idealerweise schräg nach hinten ausgerichtet.
  • Beachte: Scheibe hinten nicht nach oben führen und Arm im Ellenbogen nicht einrollen. Im Gegenteil, der Arm sollte sogar wieder etwas gestreckt werden!

Schritt 3 (Abb.7):

  • Jetzt geht’s los: Scheibe in einer geraden Linie in etwa Brusthöhe nach vorne beschleunigen (also knapp am Körper vorbei).
  • Der vordere Fuß kann ein wenig nach vorne gesetzt werden und wird danach belastet.
  • Der Oberarm/Ellenbogen wird nach vorne gezogen, der Oberkörper dreht sich möglichst vertikal um die Wirbelsäule.
  • Während des Durchziehens weiterhin NICHT nach vorne schauen, dies ist anfangs sehr ungewohnt.

Schritt 4 (Abb.8):

  • Kurz vor dem Zeitpunkt des Loslassens maximal beschleunigen (Impulsgebung mit Unterarm und Handgelenk)
  • Der Oberkörper bleibt relativ aufrecht, nicht nach vorne in Wurfrichtung beugen.
  • Weiterhin NICHT nach vorne schauen

Schritt 5 (Abb.9):

  • Wurfarm locker durchschwingen, idealerweise bis zurück in entgegengesetzte Wurfrichtung, den Arm also nicht bewusst stoppen.
  • Erst jetzt wird der Scheibe nachgeschaut.
  • Der Nicht-Wurfarm darf nach vorne schwingen.
  • Der Wurfarm sollte zum Schluss nicht nach oben zeigen, sondern mit dem Arm möglichst in einer Ebene bleiben.

Putttechnik ("Einlochen" in den Disc Golf Korb):

(von DI Otfried Derschmidt; Juli 2014)


Der Putt ist ein spezieller „Wurf“. Es gibt so viele verschiedene Wurf-Stile, die zum Erfolg führen, dass man schwer von DER richtigen Putt-Technik sprechen kann. Selbstverständlich gibt es gewisse Grundregeln, die man befolgen sollte.

 

Der empfohlene Griff (Abb. 10):

Der Zeigefinger wird unter den äußeren Rand gelegt. Insbesondere der Mittelfinger wird Richtung Scheibenmitte gestreckt, um die Scheibe auf der Unterseite zu stützen.

 

Der Putt (Variante mit Schrittstellung nach vorne)

(die Bilderserie beginnt von rechts!)

Schritt 1 (Abb.11):

  • Schrittstellung (vorderer rechter Fuß zeigt zum Ziel, hinterer linker Fuß kann seitlich ausgerichtet sein).
  • Der Kopf ist zum Korb ausgerichtet.
  • Lockere Haltung mit leicht gebeugten Beinen.

Schritt 2 (Abb.12):

  • Scheibe ZENTRAL zurückführen bis fast zum Körper (unter Hüfte). Den Ellenbogen nicht extra abbiegen. Die Scheibe etwas gegen den Uhrzeigersinn drehen (Handgelenksbeugung).
  • Körperschwerpunkt nach hinten verlagern. Das hintere Bein belasten, der vordere Fuß (Schaufel) kann etwas aufgestellt werden.

Schritt 3 (Abb.13):

  • Der Arm und mit ihm die Scheibe wird zügig nach vorne zentral Richtung Korb beschleunigt. Die Scheibe kann zu Beginn etwas angehoben werden.
  • Der Körperschwerpunkt bewegt sich dabei ebenfalls nach vorne. Dies gelingt besonders gut, indem mit den Beinen etwas abgestoßen wird.

Schritt 4 (Abb.14):

  • Der Wurfarm und die Hand befinden sich am Ende in ausgestreckter Position („Gib dem Korb die Hand“)
  • Beim Putten innerhalb 10m nicht nach vorne steigen (Regelverstoß). Um dies zu verhindern - den hinteren Fuß als Gegengewicht nach hinten anheben.

 

Alternative zur Schrittstellung: Putten in Grätschstellung

Wird besonders dann benötigt, wenn sich ein Hindernis zwischen der Putt-Position und dem Korb befindet, um seitlich auszuweichen (ein Fuß muss immer hinter der vorigen Scheibenposition sein). Ist aber auch als Standard-Putt üblich, einfach ausprobieren, welcher Stil einem besser liegt.

 

Wichtig: Nicht zu zaghaft putten.

Gedanklich „durch den Korb“ putten, nicht bloß „zum Korb“ !

 

Beachte:

Putten ist keine klassische Wurfbewegung. Dies kann anfangs Schwierigkeiten bereiten, da es sich um eine ungewohnte neue Bewegung handelt.

Zu Beginn sind 5 bis 6 Meter Abstand zum Korb bereits eine Herausforderung genug - also nicht verzagen.

Am besten von guten SpielerInnen abschauen und fleißig üben !